Wenn das Katzenklo zur Nebensache wird
Katzen sind von Natur aus sauber. Schon in der Kinderstube machen sie die Erfahrung, dass man das eigene Heim nicht beschmutzt. Zuerst räumt die Mutter alles weg, und sobald die Kätzchen laufen können, verspüren sie selbst den Drang nach draußen. Spätestens mit drei Monaten ist eine kleine Katze stubenrein vorausgesetzt, man stellt ihr rechtzeitig das Katzen- Klo zur Verfügung. Ist der Minitiger bis dahin nicht stubenrein, wird er es höchstwahrscheinlich nicht mehr.
Der häufigste Protest richtet sich gegen die Katzentoilette und alles, was damit zu tun hat: Größe, Geruch, Standort, Art und Füllung der Toilette und anderes kann die Katze dazu bringen, Häufchen und Pfütze daneben zu machen. Deshalb sollten Sie Folgendes prüfen:
Wird die Streu häufig genug ausgewechselt und das Kistchen gesäubert? Manche Katzen möchte nach jedem Toilettengang das Klo gereinigt haben.
Haben Sie die Streu-Marke gewechselt? Vielleicht kann die Katze die neue nicht riechen.
Haben Sie ein neues Kistchen gekauft? Vielleicht mag sie es nicht. Oder steht es an einem anderen Platz, vielleicht zieht es dort oder es ist ihr nicht privat genug.
Steht das Klo zu nah am Futterplatz?
Ist die Einstreu hoch genug? Vielleicht reicht sie ihr einfach nicht.
Ist die Kiste groß genug? Vielleicht braucht sie mehr Platz zum Scharren.
Ist die Katzentoilette überhaupt jederzeit für die Katze zugänglich?
Vielleicht will sie auch ein zweites Kistchen, um Urin und Kot trennen zu können.
Vielleicht wurde sie einmal auf der Toilette durch etwas erschreckt und meidet nun das Kistchen als vermeintlichen Ort des Schreckens.
Abhilfe: Herrchen oder Frauchen beobachtet aufmerksam, was dem Samtpfötchen am Klo missfällt und dann wird
das Kistchen den Wünschen der Katze angepasst.
Eine weitere Möglichkeit der Unreinheit kann Reviergebaren sein. Geschlechtsreife Kater markieren ihr Territorium mit Urin und einem Sekret aus dem Analbeutel. Manchmal setzt der Kater an seinen Reviergrenzen Kot ab und lässt ihn unbedeckt liegen, um sich gegenüber den Artgenossen sich ins rechte Licht zu rücken. Ein Kater, der ein reiner Stubentiger ist, verhält sich instinktiv so wie im Freien, selbst wenn keine anderen Katzen in der Nähe sind. Auch Kätzinnen können während der Rolligkeit stubenunrein werden. Damit wollen sie instinktiv mit dem Kot an die Männerwelt appellieren.
Abhilfe: Kastration ist die einzige Möglichkeit, dem Minitiger seine Unart abzugewöhnen.
Auch gegen eine Veränderung der häuslichen Umstände wird oft protestiert und auf diese Weise zum Ausdruck gebracht. Das können unter Anderem sein; Neue Möbel oder der Verlust eines alten geliebten Möbelstücks, Auftauchen eines anderen Tieres, Verlust eines geliebten Wesens, neue Elektrogeräte, laute Musik, Langeweile, Krankheit in der Familie.
Abhilfe: Man sollte überlegen, was sich in letzter Zeit verändert hat (auch wenn es noch so unwichtig erscheint)
und den Grund beseitigen.
Sie kennen den Grund, aber können nichts daran ändern?
Da Unsauberkeit häufig ein Folge- Problem von seelischem und körperlichem Unwohlsein ist, kann jede Methode nur dann wirksam sein, wenn Sie das Grundproblem positiv beeinflussen. Überprüfen Sie einmal Ihr eigenes Verhalten: Sind Sie so liebevoll wie bisher zu Ihrer Katze? Haben Sie Stress, Ärger, Wut? Diese Gefühle ihrer Halter widerspiegeln empfindsame Katzen. Lassen Sie Ihre eigenen negativen Gefühle los, denken Sie positiver über Ihre Situation, sehen Sie das Gute in jeder Veränderung, dann wird auch Ihre Ausstrahlung angenehmer. Und damit kommen bei der Katze auch wieder beruhigende Signale an. Oder haben Sie vielleicht die Katze ein wenig vernachlässigt? Bekommt sie jetzt nur noch dann von Ihnen Aufmerksamkeit, wenn sie in die Wohnung macht? Schimpfe ist einem Tier oft lieber als gar keine Reaktion vom Menschen. Dann ändern Sie Ihr Verhalten: Schenken Sie Ihrer Katze positive Zuwendung, wenn alles in Ordnung ist. Ignorieren Sie sie konsequent, wenn sie gerade daneben pinkelt.
Sie können versuchen, die Aversion (auch gegen andere Katzen) umzukonditionieren, d.h. mit Belohnung von Wohlverhalten die Abneigung allmählich in Duldung umwandeln. Ein neuer Lebenspartner könnte etwa das füttern übernehmen, eine neue Katze könnte zum gemeinsamen Spiel animiert werden, oder anderes, je nach Situation. In diesem Fall können alternative Methoden unterstützend wirken, wie z.B. Bachblüten, schulmedizinische Maßnahmen oder Homöopathie. Einzelheiten sollten mit dem Tierarzt des Vertrauens besprochen werden.
Möglich ist auch eine Erkrankung, die das unsaubere Verhalten verursacht und ein Tierarzt Besuch unumgänglich.