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B69P
Guest
Ich möchte folgenden Text mal in Umlauf bringen und würde gerne wissen, wie ihr persönlich diese Zeilen deuten würdet??? Da viele Menschen, verschiedene Interpretationen zu geschriebenen Zeilen haben, ist es sicherlich interessant zu erfahren wie diese sind...
…und wenn du dreitausend Jahre lebtest oder gar zehnmal so lange, denk trotzdem daran, dass niemand ein anderes Leben verliert als das, was er lebt, und nicht ein anderes lebt als das, was er verliert. Es kommt daher das längste mit dem kürzesten auf dasselbe hinaus. Denn das gegenwärtige ist für alle gleich und das verlorene ist nicht unser eigen, und was wir verlieren, erscheint nur so als ein Moment. Denn niemand kann das vergangene oder das zukünftige (Leben) verlieren. Denn was einer nicht hat, wie könnte ihm das jemand rauben! An diese zwei Wahrheiten muss man also stets denken: Erstens, dass alles von Ewigkeit her in gleicher Weise <geschieht> und sich in bestimmten Perioden wiederholt und dass es keinen Unterschied macht, ob jemand im Laufe von hundert oder zweihundert Jahren oder im Laufe der Ewigkeit dieselben Dinge sieht. Dann aber, dass sowohl der Langlebigste wie der früh Sterbende das Gleiche verliert. Denn nur das Gegenwärtige ist es, wessen er beraubt werden soll, wenn anders er nur dieses hat und man nicht verlieren kann, was man nicht hat.
Marc Aurel
…und wenn du dreitausend Jahre lebtest oder gar zehnmal so lange, denk trotzdem daran, dass niemand ein anderes Leben verliert als das, was er lebt, und nicht ein anderes lebt als das, was er verliert. Es kommt daher das längste mit dem kürzesten auf dasselbe hinaus. Denn das gegenwärtige ist für alle gleich und das verlorene ist nicht unser eigen, und was wir verlieren, erscheint nur so als ein Moment. Denn niemand kann das vergangene oder das zukünftige (Leben) verlieren. Denn was einer nicht hat, wie könnte ihm das jemand rauben! An diese zwei Wahrheiten muss man also stets denken: Erstens, dass alles von Ewigkeit her in gleicher Weise <geschieht> und sich in bestimmten Perioden wiederholt und dass es keinen Unterschied macht, ob jemand im Laufe von hundert oder zweihundert Jahren oder im Laufe der Ewigkeit dieselben Dinge sieht. Dann aber, dass sowohl der Langlebigste wie der früh Sterbende das Gleiche verliert. Denn nur das Gegenwärtige ist es, wessen er beraubt werden soll, wenn anders er nur dieses hat und man nicht verlieren kann, was man nicht hat.
Marc Aurel