Hallo liebe Karin2022!
Ich habe 3 Mädels und tatsächlich keine Haustiere. Ich bin der festen Überzeugung, dass das in meiner Situation nicht ethisch vertretbar wäre. So wie auch bei vielen anderen Haushalten! Die sich das nur nicht eingestehen wollen. Ich finde es gibt bestimmte Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, dass man überhaupt Tiere, egal welcher Art, halten (Was sowieso schon ein perfider Begriff ist) kann. Nämlich, dass man das Verhalten des Tieres versteht und einordnen kann und dem Tier eine Umgebung schafft, in der es nicht nur liebevoll umsorgt / bespielt wird, sondern auch sein arteigenes Verhalten und die arteigenen Triebe ausleben kann! In vollem Umfang wie es in der freien Natur möglich wäre.
Nach der Erfahrung einer Reporterin Lisa Hoth vom Deutschen Tierschutzbund ist genau das häufig nicht der Fall. Sie schreibt "Nicht selten werden Haustiere unüberlegt oder spontan gekauft und anschließend bei Problemen im Alltag im nächsten Tierheim abgegeben oder sogar ausgesetzt."
Klar klingt das sehr überspitzt. Aber sind wir mal ehrlich. Es ist realität!
So sei beispielsweise der Goldhamster aufgrund seiner Nachtaktivität und seines großen Bewegungs- und Grabebedürfnisses kein geeignetes Haustier für Kinder. Der Deutsche Tierschutzbund stellt auch Ratgeber zur Verfügung, der die Einschätzung erleichtert, welches Haustier zu wem passt. Und wie stark welche Bedürfnisse ausfallen. Worüber wir glaube ich nicht sprechen müssen, wäre dass es absolut nicht vertretbar ist, (ebenfalls aus Sicht vieler Tierschutzorganisationen) Wildtiere zu Hause zu halten. Ein artgerechtes Leben sei für diese in Gefangenschaft kaum bis garnicht möglich.
"Eine Haltung von Wildtieren wird oft unterschätzt. Die Tiere werden klein und günstig erworben, weil sie spannend erscheinen und sich nicht ausreichend informiert wurde", erläutert Dr. Henriette Mackensen vom Deutschen Tierschutzbund. "Dann werden sie größer und älter als erwartet, die Haltung ist technisch und finanziell sehr aufwendig und mancher Halter wird in der Folge seiner Tiere überdrüssig und setzt sie aus oder gibt sie in Auffangstationen oder Tierheimen ab." - Ein kleiner Denkanstoß… Meine Tochter Bonita (15) wollte lange zeit einen Waschbär haben. Das konnte ich ihr wenigstens ausreden! Weil sowas geht GAR NICHT!
Eine weitere ethische Frage der Heimtierhaltung hat der US-Wissenschaftler Gregory Okin von der University of California in Los Angeles in einem wundervollen Paper betont!
Die beliebtesten Haustiere sind in den Staaten und bei uns in DE Katzen und Hunde. Und das stellt weitestgehend Ein Problem fürs Klima dar, da beide Tierarten Fleischfresser Sind!1!
Die Herstellung ihres Futters erzeuge allein in den USA jährlich 64 Millionen Tonnen Kohlendioxid, hat Okin in einer jüngst veröffentlichten Studie ausgerechnet – das entspräche dem Ausstoß von 13,6 Millionen Autos!!!
Lass dir das mal auf der Zunge zergehen!!!!
Und an alle Tierquäler die jetzt denken: Tzja, dann ernähre ich mein Tier vegetarisch: Denn das ist nicht artgerecht und wäre schädlich für die Tiere!
Aber um das ganze mal zusammenzufassen…
Natürlich denke ich nicht, dass man Haustiere verbieten soll und bereits „angeschaffte“ Tiere wieder abgeben sollte… Ich denke, dass es schwierige Auflagen geben müsste, um überhaupt ein Tier halten zu dürfen!
Denn dann würde es deutlich weniger Tiere geben, die dann abgegeben werden oder nicht Tiergerecht gehalten werden. Ergo auch weniger Belastung für die Umwelt.
Abgesehen davon ist es ja so, dass die bereits existierenden Haustiere in den meisten Fällen so stark domestiziert sind, dass sie in der freien Wildbahn keine Überlebenschancen hätten. Und im Tierheim brauchen sie genauso Futter wie in Privathaushalten.
Dennoch als abschließenden Denkanstoß: Tierfreunde sollten Tiere aus Heimen und von Tierschutzvereinen aufnehmen, wenn sie ihnen ein Zuhause bieten können. Und wenn dann nur BARFen!
(Und auf Qualzucht will ich garnicht erst eingehen)
Ich wünsche euch allen herzlichste Grüße,
eure Maike!